„Während die Welt noch über die Energiewenne und energie-effizientes Bauen debattiert, bietet die Passivhaus-Bauweise bereits jetzt eine Basis für ökologisches und ökonomisches Bauen. Gebäude, die nach dem Passivhaus-Standard errichtet werden, sind ein wichtiger Baustein der Energiewende.“
Dr. Frank Heidrich
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Die Investition in die Energieeffizienz der Gebäudehülle lohnt allemal. Die leicht höheren Investitionskosten des Passivhauses werden über die Jahre von den Einsparungen bei den Energiekosten nicht nur refinanziert – am Ende bleibt ein deutliches Plus. Die zusätzliche Investition für ein Passivhaus im Vergleich zu einem Haus nach gesetzlichem Mindeststandard beläuft sich auf etwa 100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die laufenden Kosten für einen entsprechenden Kredit werden aber durch die stark reduzierten Heizkosten ausgeglichen. Spätestens wenn der Kredit abbezahlt ist, lohnt sich die Rechnung für den Bauherrn, weil der Energieverbrauch natürlich auch weiterhin sehr niedrig bleibt. Zusätzlich profitiert der Bauherr von vielen nicht monetär erfassten Qualitäten des Passivhauses, wie hoher Wohnkomfort und frische Luft zu jeder Jahreszeit.
Bei den derzeitigen Energiekosten (2014) ist das Passivhaus bereits „spitz gerechnet“ wirtschaftlich. Zusätzlich kann die Baufamilie jedoch auch von Förderungen profitieren. Die KfW-Bank bietet bundesweit Fördermittel für Neubau und Altbaumodernisierung an in Form von Krediten mit reduziertem Zinssatz.
Zeitlicher Verlauf der Kosten für Energie (Wärme + Haushaltsstrom) bei einem Passivhaus und die Kreditkosten (Zins + Tilgung) für die zusätzliche Investition in die Passivhaus-Komponenten. Da der Kredit nach (spätestens) 30 Jahren abbezahlt ist, müssen dann nur noch die sehr geringen Energiekosten getragen werden. Bei einem Haus nach dem derzeitigen gesetzlichen Mindeststandard (Niedrigenergiehaus, rot gestrichelt) bleiben die Energiekosten jedoch immer auf hohem Niveau.
Für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit sind die sogenannten vollständigen Lebenszykluskosten der Energiesparmaßnahmen miteinander zu vergleichen.
Grau: Kosten der Energiesparkomponenten (Wärmedämmung, Lüftung mit Wärmerückgewinnung etc.) für ein Passivhaus im Vergleich mit denen für ein typisches Niedrigenergiehaus (NEH).
Violett: Energiebedarfskosten für Heizung und Warmwasserbereitung.
Hellblau: Kosten für Wartung und
Blau: Hilfsenergie für Heizung und Lüftung.
Es ist zu erkennen, dass heute die Summen etwa gleich groß sind. Mit zu-nehmenden Energiepreisen werden die Energiekosten beim Passivhaus aber deutlich weniger steigen als beim Niedrigenergiehaus.
Um sicherzugehen, dass der Passivhaus-Standard erreicht wird und sich die Investition wirtschaftlich für Sie lohnt, können Sie die Planung Ihres Gebäudes unabhängig prüfen und zertifizieren lassen.
Wir sind stolzes Mitglied der Informations-Gemeinschaft Passivhaus Deutschland, einem Kompetenz-Netzwerk von Experten, das sich für die Bewahrung und Förderung des Passivhaus-Standards einsetzt.
Unser Ziel ist es, die hohe Qualität des Passivhaus-Konzeptes auch in Zukunft zu gewährleisten und gleichzeitig die Verbreitung dieses energieeffizienten und nachhaltigen Standards in der Öffentlichkeit massiv zu unterstützen und voranzutreiben.
1996 gründete Prof. Dr. Wolfgang Feist das unabhängige Forschungsinstitut Das Passivhaus Institut (PHI). Das Institut verfügt über ein interdisziplinäres Team, das kontinuierlich wächst. Es hat maßgeblich zur Entwicklung des Passivhaus-Konzepts beigetragen. Das erste Demonstrationsprojekt, das Passivhaus Darmstadt-Kranichstein im Jahr 1990, war das erste regulär bewohnte Mehrfamilienhaus in Europa, das einen dokumentierten Heizenergieverbrauch von unter 10 kWh/(m²a) aufwies. Das PHI war für die Planung, den Bau und die messtechnische Begleitung verantwortlich.