Das Passivhaus: Keine Zugluft, keine kalten Füße, besserer Schutz vor Bauschäden
Eine ausreichend luftdichte Gebäudehülle ist ein Muss im Passivhaus. Diese wird erreicht z.B. durch einen vollflächigen Innenputz durch Dichtungsbahnen oder durch luftdicht verbundene Holzwerkstoffplatten. Wichtig ist die luftdichte Verarbeitung und Verbindung zwischen den luftdichten Werkstoffen und Bauprodukten (z.B. Fenster und Türen).
Fugenlüftung reicht für dauerhaft gute Luftqualität nicht aus, sie ist unbehaglich (zeitweise zu viel oder oft zu wenig Luft) und kann zu Bauschäden führen. Durch eine undichte Stelle in der Gebäudehülle kann die erwärmte Innenluft nach außen entweichen. Dabei kühlt sich die Luft ab, die Feuchtigkeit kann kondensieren und Schimmel verursachen. Darüber hinaus entstehen Wärmeverluste, welche zu unnötigen Heizkosten führen.
Um dies zu vermeiden, muss die luftdichte Ebene sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Das Passivhaus Institut stellt Planungshilfen für eine dauerhafte Luftdichtheit zur Verfügung.
Informationen unter: www.passiv.de
Bei jedem Passivhaus wird eine Luftdichtheitsmessung (Drucktest) durchgeführt, um die Einhaltung der Gebäudedichtheit zu kontrollieren. Im ganzen Gebäude wird für diesen Test Unter- und danach Überdruck erzeugt. Noch bestehende Undichtheiten (Leckagen) können aufgespürt und nachgedichtet werden. Der Drucktest sollte bei einem Passivhaus einen Kennwert von n50 ≤ 0,6 h-1 (gemessen bei 50 Pa) einhalten.
Stiftregel: Die luftdichte Ebene (orange Linie) umgibt das beheizte Volumen und muss ohne abzusetzen lückenlos umfahren werden können.
Wir sind stolzes Mitglied der Informations-Gemeinschaft Passivhaus Deutschland, einem Kompetenz-Netzwerk von Experten, das sich für die Bewahrung und Förderung des Passivhaus-Standards einsetzt.
Unser Ziel ist es, die hohe Qualität des Passivhaus-Konzeptes auch in Zukunft zu gewährleisten und gleichzeitig die Verbreitung dieses energieeffizienten und nachhaltigen Standards in der Öffentlichkeit massiv zu unterstützen und voranzutreiben.
1996 gründete Prof. Dr. Wolfgang Feist das unabhängige Forschungsinstitut Das Passivhaus Institut (PHI). Das Institut verfügt über ein interdisziplinäres Team, das kontinuierlich wächst. Es hat maßgeblich zur Entwicklung des Passivhaus-Konzepts beigetragen. Das erste Demonstrationsprojekt, das Passivhaus Darmstadt-Kranichstein im Jahr 1990, war das erste regulär bewohnte Mehrfamilienhaus in Europa, das einen dokumentierten Heizenergieverbrauch von unter 10 kWh/(m²a) aufwies. Das PHI war für die Planung, den Bau und die messtechnische Begleitung verantwortlich.