Nur mit Wärmerückgewinnung wird es ein Passivhaus!
Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung bringt gezielt die vorgewärmte frische Luft (ohne spürbaren Luftstrom) in die Wohnräume. Aus Bad, Küche und Abstellräumen wird verbrauchte Luft durch Abluftventile wieder abtransportiert. Diese beiden Raumgruppen sind durch sogenannte Überströmzonen (z. B. Flur) miteinander verbunden. Auf diese Weise wird die Frischluft in der Wohnung besonders effizient genutzt.
Um gute Raumluftqualität zu erreichen, reicht die Fensterlüftung bei üblicher Nutzung nicht aus. Um dies zu gewährleisten, müsste man die Fenster etwa alle zwei Stunden öffnen (Stoßlüftung). Das macht im Passivhaus die Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Sie sorgt immer und komfortabel für eine hervorragende Raumluftqualität.
Die kontrollierte Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung nimmt beim Passivhaus eine zentrale Rolle ein. Die Wärmerückgewinnung aus der Abluft reduziert die Lüftungswärmeverluste erheblich, indem die in der Abluft enthaltene Wärme in einem Wärmeübertrager an die kalte Frischluft zurück übertragen wird. Je nach Effizienz dieses Übertragers ist es möglich, dass die kalte Außenluft bis zu 95 Prozent der Wärme aus der Abluft übernimmt und dadurch eine Temperatur nahe der Raumtemperatur erreicht. Komfortlüftungsanlagen stellen sicher, dass Abluft und Zuluft im Gerät klar getrennt sind, sodass sich Frischluft und Abluft nicht vermischen können.
Eine hochwertige Komfortlüftungsanlage ist kaum hörbar. Zusätzlich sind in den Zu- und Abluftkanälen Telephonie-Schalldämpfer eingebaut. Durch diese wird die Schallübertragung zwischen den Räumen verhindert.
Das Passivhaus Institut zertifiziert Komfortlüftungsanlagen. Damit stehen für Planer und Bauherren verlässliche Kennwerte für Lüftungsanlagen zur Verfügung (u.a. Wärmebereitstellungsgrad, Stromverbrauch). Dies ist wichtig für die Energiebilanzberechnung des gesamten Gebäudes (PHPP).
Weitere Informationen, sowie zertifizierte Geräte finden Sie unter:
www.passiv.de
Der Wärmebereitstellungsgrad einer Lüftungsanlage gibt an, wie viel Energie (Wärme) der Zuluft übertragen wird. Der Wärmebereitstellungsgrad sollte mindestens 75 % betragen.
Wir sind stolzes Mitglied der Informations-Gemeinschaft Passivhaus Deutschland, einem Kompetenz-Netzwerk von Experten, das sich für die Bewahrung und Förderung des Passivhaus-Standards einsetzt.
Unser Ziel ist es, die hohe Qualität des Passivhaus-Konzeptes auch in Zukunft zu gewährleisten und gleichzeitig die Verbreitung dieses energieeffizienten und nachhaltigen Standards in der Öffentlichkeit massiv zu unterstützen und voranzutreiben.
1996 gründete Prof. Dr. Wolfgang Feist das unabhängige Forschungsinstitut Das Passivhaus Institut (PHI). Das Institut verfügt über ein interdisziplinäres Team, das kontinuierlich wächst. Es hat maßgeblich zur Entwicklung des Passivhaus-Konzepts beigetragen. Das erste Demonstrationsprojekt, das Passivhaus Darmstadt-Kranichstein im Jahr 1990, war das erste regulär bewohnte Mehrfamilienhaus in Europa, das einen dokumentierten Heizenergieverbrauch von unter 10 kWh/(m²a) aufwies. Das PHI war für die Planung, den Bau und die messtechnische Begleitung verantwortlich.